Kevin Reymann

Ein Blog.


  • Keine Progressive Web App mehr in Europa

    Jedenfalls nicht, wenn man in die aktuelle Beta von iOS 17.4 schaut. Während Apple erst vergangene Woche in einigen Punkten flexibler zeigte (die Praxistauglichkeit erwähnte ich hier) scheint es in der aktuellen Beta eine andere Einschränkung für europäische Nutzer zu geben.

    The new beta version of iOS prevents these apps from launching in their own top-level window that takes up the entire screen, relegating them instead to open within Safari, a change that significantly impacts their user experience and functionality. The move effectively demotes PWAs to mere website shortcuts.

    https://www.macrumors.com/2024/02/08/ios-17-4-nerfs-web-apps-in-the-eu/

    Es scheint so, dass diese Einschränkung nur EU User betrifft und durch das SIM-Profil automatisch aktiviert werden soll.

    Machen wir eine Zeitreise ins Jahr 2007. Damals gab es noch keine Progrssiven Web Apps (PWA) – und keinen App Store. Apple meinte Web Apps wären ausreichend für die Userschaft. Ein Irrtum.

    Den App Store haben wir ein paar Monate später zwar bekommen. Ich finde die Möglichkeit bei Bedarf nur eine PWA und keine App aus dem Store zu installieren sehr praktisch.

    Gründe wurden von Apple aktuell nicht genannt. Macrumors.com spekuliert, es könne daran liegen, dass man EU Usern einer anderen Browser Engine schlicht die Möglichkeit nehmen will ohne Apples App Store eine neue Software zu installieren.

    Update

    Apple hat sich inzwischen dazu geäußert und bestätigt die Vermutungen. Mehr bei heise.de.

    Update 2

    Die Geschichte wird sich wohl noch etwas ziehen und am Ende vor einem Gericht verhandelt werden. Mehr bei 9to5mac.com.

    Update 3

    Vergesst das alles. Es bleibt wie es ist. Und das ist auch gut so.

  • Apple öffnet sich

    Ein wenig.
    Zumindest das iPhone.
    In Europa. Jedenfalls in den 27 EU-Staaten.
    Mit Einschränkungen.

    Die EU hat Apple mit dem „Digital Services Act“ (DMA) ein Ultimatum gestellt, auf dem iPhone (iOS) die Monopolstellung des App Store zu überdenken und iOS für andere „App Marktplätze“ zuzulassen. 15 Jahre lang hat Apple 30 % von jedem umgesetzten Dollar abgezwackt.

    Apple musste reagieren und die Antwort heißt iOS 17.4. Das jetzt als Beta und im März für alle erhältliche Update soll App Stores neben dem App Sore zulassen. Mit Abstrichen. Eine einzelne App lässt sich noch immer nicht ohne den Umweg über (einen) App Store installieren. Wer einen eigenen App-Marktplatz ins Leben rufen will, muss erst mal nachweisen, dass er über mindestens eine Million Euro verfügt. Dazu muss für jede Installation einer App (und der des App-Stores) eine sogenannte „Core Technology Fee“ an Apple abgeführt werden. 0,50 EUR sind das. Ab dem ersten Download. Somit kosten kostenlose Apps dem Betreiber des App-Stores nun auch Kohle. Dazu will Apple die Apps für den freien App-Store nach wie vor begutachten und zumindest auf Malware und ähnlichem durchsuchen. Inhaltlich soll es aber keine Regularien geben.

    Konzerne wie Meta oder Microsoft werden sich das leisten können. Epic wohl auch, um Fortnite wieder aufs iPhone zu bringen. Für kleine Entwickler einer womöglich sogar kostenlosen App ist das Ganze eher nichts.

    Im März werden wir mit 17.4 also erst mal nichts Neues sehen, prognostiziere ich. Mal abgesehen davon, dass die EU erst einmal prüfen will, ob deren Digital Services Act jetzt auch eingehalten wird, oder ob der von Apple vorgestellte Weg noch mal moniert wird.

    Regulierungsbehörden in der EU und anderswo zielen mit ihren Maßnahmen darauf ab, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und zu erhalten, um sicherzustellen, dass Märkte effizient und gerecht funktionieren. Dabei geht es nicht darum, den Erfolg von Unternehmen zu bestrafen, sondern darum, einen Rahmen zu schaffen, in dem Wettbewerb und Innovation gedeihen können, zum Nutzen der Verbraucher und der Wirtschaft insgesamt.

    Das ist eine Aussage, der ich grundsätzlich zustimme. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich mit Apples Regelwerk nie sonderliche eingesperrt gefühlt habe. Der App Store ist für mich als Endkunde schlicht praktisch. Meine Zahlungsdaten sind hinterlegt. Ich bekomme alle Updates automatisch aus einer App. Ich habe eine Übersicht meiner App Abos. Um es kurz zu sagen, es ist doch niemand gezwungen ein iPhone zu benutzen. Es gibt Alternativen, welche offener sind.

    Aber es gab noch mehr zu verkünden…

    • Apple lässt erstmals neben WebKit andere Browser engines zu. Außerdem wird es einen Auswahldialog geben, um einen anderen Browser als Standard zu wählen, wie wir ihn unter Windows vor 20 Jahren (mehr oder weniger…) schon in Sachen Internet Explorer kennen.
    • NFC wird für andere Zahlungsdienstleister geöffnet. Die Leute von LIDL- oder Payback-Pay haben bestimmt die Sektkorken knallen lassen. Ich bin hier auf die Umsetzung gespannt und die Volksbanken haben bereits Interesse bekundend, die gute alte GiroCard für diese iPhone-NFC-Zahlungen freizugeben. Aus Bankensicht natürlich verständlich, die paar Cent (mal x Millionen Transaktionen), welche Apple durch Apple Pay einsackt, selbst behalten zu wollen. Ich will aber mein Wallet mit dem schnellen Kartenwechsel nicht aufgeben. Ich möchte an der Kasse nicht erst eine Supermarkt- oder Banking App öffnen, um bezahlen zu können.
    • Cloud Gaming wird ab März erlaubt sein. Aus Endnutzersicht und heutiger Betrachtungsweise ist das wohl der interessanteste. Auch diese Entscheidung wird Apple nicht leicht gefallen sein. Ein neues Gerät mit neuem Apple Silicon wird vielleicht in Zukunft etwas weiter aufgeschoben – die Berechnungen laufen ja eh in der Cloud.

    Apple öffnet sich etwas. Sie haben den DMA umgesetzt – aber mit Einschränkungen, welche sich die EU so sicherlich nicht vorgestellt hat und so unattraktiv sind, dass sich nur große Konzerne wie Meta und Microsoft diese leisten könnten. Dazu sei betont, für die meisten dieser Anpassungen, werden nur in den 27 EU-Ländern umgesetzt. Sicherlich ein wichtiger Markt. Aber die Musik spielt woanders viel lauter…

  • Wie komme ich an die Apple Vision Pro ?

    Seit vergangenen Freitag nimmt Apple Vorbestellungen für die Apple Vision Pro entgegen. Nur in den USA. Angeblich gibt es im Moment 90.000 Exemplare der weltweit teuersten Skibrille. Bei 330 Millionen US-Amerikanern ist das gefühlt nicht sehr viel.

    Trotz aller Hindernisse und trotz vieler Gründe, die dagegen sprechen (dazu komme ich noch), sich die Brille nun versuchen zu besorgen, habe ich mich in das Haifischbecken gewagt.

    Als Erstes habe ich vor einigen Tagen bereits bei shipito.com einen Account erstellt. Das ist eine Packstation in der Menschen arbeiten. Die nehmen in den USA in meiner „Suite“ meine Pakete entgegen, kleben meine deutsche Adresse darauf, übernehmen die Zollerklärung und schicken die Pakete weiter. Zumindest so die Theorie.

    Vergangenen Freitag habe ich dann meine Apple-Store-App auf die Region US umgestellt. Meine deutsche Apple-ID konnte ich weiterhin verwenden.

    Die Bestellung funktionierte genauso, wie man es auf diversen YouTube -Videos bereits sehen kann. Bei der Frage, ob ich eine Brille trage, habe ich gelogen und nein geklickt. Um die passenden ZEISS-Inlays in meiner Sehstärke zu kaufen, muss ich auf den deutschen Release warten, da man in den USA beim Kauf einer Brille (in Sehstärke) im Gegensatz zu Deutschland ein Rezept benötigt. Dann wurde ich nach Kontaktlinsen gefragt, welche ich mit Ja beantwortete. Noch immer verstehe ich nicht, warum der Kaufprozess danach für mich beendet war – ich musste zurückgehen und auch diese Frage mit Nein beantworten. Die Frage nach einer Augen-OP konnte ich dann zum Glück wahrheitsgemäß mit Nein beantworten.

    Ich habe anschließend eine Speichergröße gewählt und erst einmal auf Zubehör verzichtet. In dieser Preisregion machen die Aufschläge für höheren Speicherplatz übrigens gefühlt weniger aus, als bei einem iPad zb 😉

    Dann kam der spannende Part. Bezahlt habe ich per Apple Pay mit deutscher hinterlegter Kreditkarte. Ich habe mir gedacht, wenn Apple Pay „zwischen“ mit und dem Apple Store steht, fällt es vielleicht weniger auf, dass ich keine US-Kreditkarte habe. Es funktionierte. Wenige Sekunden später kam eine Push Notification meiner Bank, dass meine Karte belastet wurde.
    (Ob die Bezahlung auch direkt mit deutscher KK möglich gewesen wäre, weiß ich nicht – möglich ist es aber auch).

    Das Ganze lief ganz okay – und einfacher als ich erwartet hatte, leider war ich zu langsam. Erst Anfang März mit der zweiten Charge soll meine VIsion Pro in meine US-„Suite“ geliefert werden. Dann beginnt der zweite spannende Teil – funktioniert der geplante Weiterversand wie ich mir das vorstelle?

    Wenn ja, bleibt nur noch eine Frage offen. Wird meine zehn Jahre alte US-Apple-ID auf der Vision Pro funktionieren? (auf appleid.apple.com konnte ich mich schon einmal einloggen) – denn anders als beim iPad damals kann man sich offensichtlich auf US-Geräten (zumindest vorerst) nicht mit nicht-US-Apple-IDs anmelden. Ich bin ehrlich, diese Einschränkung habe ich nicht gerechnet.

    to be continued ….

  • Booking.com mit nahezu perfektem Phishing

    Ende September war ich in den USA. Der letzte Teil der Reise sollte in Washington, D.C. enden. Aufgrund eines kurzfristig geplanten Termins musste ich dort einen Tag eher anreisen als geplant. Das gebuchte Hotel konnte aber das (oder ein anderes Zimmer) nicht früher bereitstellen. Ich habe daraufhin die Hotelreservierung storniert und über booking.com ein anderes Hotel gebucht. Circa 2 Wochen vor dem Aufenthalt.

    Einige Tage später erreichte mich eine WhatsApp, vermeintlich aus jenem neu gebuchten Hotel.

    Niemand wusste, welches Hotel ich nun genau gebucht hatte. Auch würde ich sagen, dass niemand meine Passwörter für meinen E-Mail-Account oder meinen Booking.com Account kennt. Zumal beides durch einen zweiten Faktor gesichert ist. Die polnische Absendernummer machte mich dennoch etwas stutzig. Vielleicht war es aber nur der Nachrichtendienst einer polnischen Firma, die das Hotel verwendet?

    Ich versuchte im Internet mehr über diese Masche zu finden, aber fand nichts. Vielleicht wirklich eine echte Nachricht von Raisa. Sie kannte immerhin meinen zweiten Vornamen, den ich überwiegend dort bekannt gebe, wo Passdaten verlangt werden.

    Einen Tag später folgte eine zweite WhatsApp.

    Der falsche Link deckte den Betrug jetzt natürlich auf. Aber die Frage, woher diese Leute die Informationen hatten, blieb. Ich habe, direkt über Booking.com, eine Nachricht an das Hotel gesendet, welche wohl nicht korrekt verstanden und nur mit einer Bestätigung der Reservierung beantwortet wurde. Im Hotel konnte man zu den Nachrichten auch nicht viel sagen und fand das auch weniger interessant.

    Heute, einige Wochen später, klärt Booking.com die Masche scheinbar auf. Zumindest findet man im Internet nun dazu etwas – auf Booking.com selbst konnte ich nichts finden. Angeblich ist nicht Booking.com gehackt worden, sondern diverse Hotels haben sich eine Malware eingefangen, die auf deren Booking.com Buchungsdaten zugreifen.

    https://www.watson.de/leben/urlaub%20&%20freizeit/876741668-booking-com-kunden-aufgepasst-fiese-betrugs-masche-im-umlauf?cmdf=booking.com+betrug

    Der Aufwand, welcher hier betrieben wird, ist faszinierend. Aber die Zahl der Opfer scheint groß genug sein, damit sich dies rechnet. Wer will schon kurz vor Ankunft am Urlaubsort ohne Übernachtungsmöglichkeit dastehen.

  • iOS 17 – StandBy Modus mit Memory Funktion

    Apples Vorläufer zum eigenen „EchoShow“ heißt vermutlich StandBy-Modus. Eines der Features in der nächsten iOS-Version 17. Auf eine Ladestation gestellt und im Querformat ausgerichtet, kann das iPhone so Widgets anzeigen. Klingt banal und man fragt sich, warum jetzt erst.

    Apples Detailverliebtheit wird aber bei einem Blick ins Kleingedruckte sichtbar – das iPhone merkt sich verschiedene MagSafe Ladepuks. Habe ich zum Beispiel auf dem Nachttisch einfach nur eine Uhrzeit in roter Schrift (angepasst für den erholsamen Schlaf, im Büro ein Widget mit meinen nächsten Terminen und im Wohnzimmer ein Widget mit Familienerinnerungen, so merkt sich dies das iPhone – und wechselt automatisch auf das richtige Widget.

  • App: StreetPass for Mastodon

    Man kann seine Website in seinem Maston-Profil verlinken. Um die echtheit zu unterstreichen, kann man dem Link ein

    rel="me"

    hinzufügen. Als Ergebnis erhält man einen Haken im Profil zurück – und das völlig Gratis.

    StreetPass ist eine Safari Erweiterung, welche im Hintergrund mitläuft und beim Surfen auf solche „me“ Attribute achtet und die gefundenen Mastodon-Profile auflistet.

  • Shortcut: Airplane Defense

    Ich weiß nicht, wie lange Twitter noch funktioniert, aber ich weise heute mal auf einen Tweet von Diego Jimenez inkl. recht nützlichen Shortcut hin.

    Wenn euer iPhone gestohlen werden sollte, und wie bei mir das Kontrollzentrum auch im gesperrten Zustand zugänglich ist – oder es ist gerade entsperrt, wenn es „den Besitzer wechselt“, dann könnte dieser Shortcut helfen, es wiederzubekommen. Wenn der vorübergehende Besitzer nun versucht, den Flugmodus zu aktivieren, wird ein Passcode abgefragt. Ist dieser falsch, wird das iPhone in den Energiesparmodus versetzt, die Helligkeit heruntergedreht, Funkverbindungen werden alle auf »an« geschaltet, der aktuelle Standort wird abgefragt und per SMS an eine hinterlegte Nummer gesendet (die eigene macht hier vielleicht nicht so viel Sinn).

    Ich habe dazu noch einen separaten Fokus-Mode angelegt, welcher, wenn aktiviert, ebenfalls den Shortcut auslöst. Wenn die geräteübergreifende Synchronisation der Fokus-Modes aktiviert ist, könnte man diesen im Notfall von der Apple Watch aus aktivieren.

  • Adjö DayOne und Unite

    Auf der WWDC23 gab es neben dem großen Medienecho zum Vision Pro auch ein kleines Echo zu Apples Plänen eine eigene Journaling App „later this year“ als Bestandteil seines diesjährigen OS-Update bereitzustellen.

    DayOne beherrscht denke ich aktuell den Markt auf dem Gebiet der Tagebuch-Apps und verdient mit seinem Abomodell an seiner kostenpflichtigen App (pflegt diese aber auch stetig im Hinblick auf Design und Funktionalität). Apple würdigte DayOne 2014 mit seinem Designpreis und unterstützte die Entwickler in den folgenden Jahren. Dies endete laut Gründer Paul Mayne 2020. Dieser gibt an, seitdem zu glauben, Apple arbeitet seit dem an seiner eigenen Journaling App.

    Er sollte wohl recht behalten. Seine App wird Sherlocked.

    Advocates of Watson made by Karelia Software, LLC claim that Apple copied their product without permission, compensation, or attribution in producing Sherlock 3. Some disagree with this claim, stating that Sherlock 3 was the natural evolution of Sherlock 2, and that Watson was obviously meant to have some relation to Sherlock by its very name.
    The phenomenon of Apple releasing a feature that supplants or obviates third-party software is so well known that being [Sherlocked] has become an accepted term used within the Mac and iOS developer community.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Sherlock_(software)?cmdf=sherlocked+apple#Sherlocked_as_a_term

    Die anderen Apps, die dieses Jahr obsolet wird, sind Unite und Konsorten. Diese haben bisher die Funktion ins Betriebssystem gebracht, eine Website in eine vermeintlich eigenständige App zu verwandeln. Inklusive richtigen App Icon im Dock. Auch diese Funktion wird ab Herbst Bestandteil aller Macs mit Sonoma sein.

    Ist dieses Vorgehen von Apple denn verwerflich? Apple erkennt, dass eine App (oder ein Produkt, vergleiche AirTag und Tile) eine mehr oder weniger große Nutzerschaft anspricht und schafft es mit der Integration dieser ins OS den User fester an sich zu binden.

    Man kann behaupten, Apple kopiere gute Ideen und verkaufe sie als seine eigenen. Die Vergangenheit zeigte aber, dass die Systemapps oft eher Light-Versionen ihrer Vorbilder sind. Wer eine einfache ToDo-Liste haben möchte, nimmt Apples Erinnerungen. Wer Projekte, Tags und mehr möchte, geht zu Things. Wer einen einfachen Kalender sucht, um seine Termine zu verwalten, nimmt den System-Kalender. Wer ein schickeres Design und natüriche Texteingabe will, bezahlt für Fantastical. Bei DayOne wird es ähnlich sein, vermute ich. Apples Journaling App wird den Vorteil haben, die ganzen Schnittstellen des OS nutzen zu können („heute habe ich meine 10.000 Schritte geschafft“ – direkt aus der Trainings-App übernommen) – damit wurde jedenfalls auf der WWDC geworben – Poweruser bleiben aber wohl bei DayOne.

    Für Unite und Co. sehe ich da etwas schwärzer. Unite hat zwar deutlich mehr Funktionen als Apples neue Safari-Funktion und noch mehr sein Bruder Coherence X4, zum Beispiel mit der Möglichkeit der „neuen App“ auch Chrome Erweiterungen hinzufügen zu können – ich denke aber, die meisten wollen hier nur eins: eine Website als eigene App im Dock laufen lassen.

  • Apple Vision Pro

    Introducing spatial computing

    Lange haben die Techniknachrichten spekuliert. Sehr lange. Jahre. Nun ist es endlich so weit. Apple zeigt seine Brille, nennt sie aber nicht so. Es ist keine Brille, kein Headset. Es ist laut Apple nicht weniger als die Zukunft der elektronischen Datenverarbeitung. Ein räumlicher Computer.

    Und es ist mehr, als die meisten Medienvertreter Apple zugetraut haben. Erwartet wurde ein VR Headset, welches sich in den kommenden Jahren eventuell zu einer AR Brille entwickelt. Dieses Mixed-Reality-Headset (auch so nennt Apple es nicht), wurde bereits gestern gezeigt. Anschauen, nicht anfassen hieß es für die meisten – auch das Gro der geladenen Presse durfte sich nur mit einem Sicherheitsabstand der Vision Pro nähern.

    Also müssen wir erst einmal auf Apples Worte vertrauen, was die Vision Pro kann und wie grandios das Erlebnis ist. Diese Geschichte, auf die ich wirklich gespannt war, hat Apple optimal erzählt.

    Apple Vision Pro ist keine 400 Dollar Meta AR Brille. Schon allein wegen des Preises nicht. Apples Geschichte beschriebt nicht nur eine neue Art von Medienkonsum – was sicher ein sehr spannendes Feature ist … man stelle sich eine riesige Leinwand vor, während man das Gefühl hat am Stand im Liegestuhl zu sitzen. Man vermittelt auch einen authentischen Eindruck davon, wie man produktiv mit der Vision Pro arbeiten kann. Mir ist kein Headset bekannt, welches diesen Aspekt so umgesetzt hat, wie die Kalifornier es gestern beworben haben.

    Neben der Hochglanzgeschichte und den Zaungästen in der Hands View-On-Area findet man aber auch ein paar beneidenswerte Geschöpfe, welche das Headset bereits ausprobieren konnten. Und die Berichte sind alle durchweg positiv, wenn ich das korrekt überblicke. Das und die Tatsache, dass auch frühere „Werbeversprechen“ in anderen Kategorien (Apple Silicon z.B.) in der Regel nicht übertrieben waren, macht mir Mut, dass die Vision Pro wirklich eine neue spannende Produktkategorie wird.

    Es dauert noch knapp ein Jahr, bis die Vision Pro (erst mal exklusiv in den USA) auf den Markt kommt. Zeit, die Apple nutzen kann, das Produkt fertigzustellen, den Entwicklern Zeit gibt zu überlegen, welche innovativen Apps die User auf der Vision Pro konsumieren möchten und Zeit, damit Apple auch Nichtfanboys den Kauf schmackhaft machen kann. Ein Produkt, welches ein Preisetikett „ab 3500 Dollar“ trägt. Dazu eventuell Aufpreis für angepasste (Zeiss) Korrekturgläser.

    Eventuell noch ein Speicherupgrade. Umrechnung in Euro nicht vergessen. Das werden, denke ich, locker 5000 EUR bei uns werden. Dafür bekommt man 3–4 iPhones. Dieser Teil der Geschichte ist auch der Teil, der in der Mainstream-Presse am plakativsten publiziert wird. Ändern wird sich das wohl erst und nur, wenn Apples Versprechen eingelöst werden können. Die Geschichte wiederholt sich immer wieder. Was waren noch die ersten Reaktionen nach der Präsentation des ersten iPhone?

  • Raps am Morgen.

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