„Imagine it’s like your Rolex. You’re going to really love that.“
Logitech CEO Hanneke Faber bei theverge.com
Die CEO von Logitech plant großes: die „Forever Mouse“. Diese innovative Maus verspricht eine langlebige Nutzung durch kontinuierliche Software-Updates und könnte sogar ein Abonnementmodell beinhalten. Während das Konzept auf den ersten Blick Neugierde weckt, wirft es doch vor allem eher Fragen und Bedenken auf, insbesondere im Hinblick auf die Einführung eines Abomodells für eine Computermaus.
Die „Forever Mouse“ von Logitech soll ein hochwertiges, langlebiges Produkt sein, das durch regelmäßige Software-Updates immer wieder auf den neuesten Stand gebracht wird. Ziel ist es, die Lebensdauer der Maus zu verlängern und den Nutzern kontinuierliche Verbesserungen und neue Funktionen zu bieten. Logitech vergleicht die „Forever Mouse“ mit einer hochwertigen Uhr, die man einmal kauft und dann über viele Jahre hinweg nutzt und schätzt.
Während Abonnementmodelle für Apps inzwischen weit verbreitet und akzeptiert sind, stellt sich die Frage, ob ein solches Modell für eine Computermaus sinnvoll ist. Software-Abos bieten regelmäßig neue Funktionen, Sicherheitsupdates und Verbesserungen, die den Wert des Produkts über die Zeit hinweg steigern. Aber gilt das Gleiche auch für eine Maus?
Ein Abomodell für eine Maus würde bedeuten, dass Nutzer nicht nur den einmaligen Kaufpreis für die Hardware zahlen, sondern auch eine regelmäßige Gebühr für Software-Updates. Diese Updates könnten neue Funktionen und Optimierungen bieten, aber ist dies genug, um die zusätzlichen Kosten zu rechtfertigen?
Seit Jahren nutze ich eine (sogar mehrere) Logitech MX Master, die seit ebenso vielen Jahren zuverlässig im Einsatz ist. Diese Mäuse sind bereits für ihre Langlebigkeit und Qualität bekannt. Warum sollten Nutzer also zusätzlich bezahlen, um eine Maus weiterhin nutzen zu können, die sie bereits seit Jahren problemlos verwenden?
Die Idee, dass eine Maus wie ein Abonnementprodukt behandelt wird, mag für einige schwer nachvollziehbar sein. Während die Maus vielleicht neue Funktionen durch Software-Updates erhalten könnte, stellt sich die Frage, ob diese Verbesserungen den zusätzlichen Kostenaufwand rechtfertigen.
Noch größer ist die Frage, was für Verbesserungen es denn da geben soll. Mir fehlt hier offensichtlich etwas Fantasie… Eine Maus erfüllt grundlegende Funktionen wie Zeigen und Klicken – was für weitere Funktionen oder Verbesserungen so regelmäßig hinzugefügt werden könnten, dass sie ein Abonnementmodell rechtfertigen.
Ein ähnliches Phänomen lässt sich derzeit in der Autoindustrie beobachten. Einige Autohersteller haben begonnen, für Funktionen wie Sitzheizungen oder Fernstartoptionen ein Abonnementmodell einzuführen. Anstatt diese Funktionen einmalig beim Kauf des Fahrzeugs zu bezahlen, müssen die Nutzer nun regelmäßige Gebühren entrichten, um sie weiterhin im Winter einen warmen Hintern zu haben.
Diese Entwicklung ist bedenklich, da sie wenig Mehrwert für den Verbraucher bietet und vielmehr als eine Möglichkeit erscheint, zusätzliche Einnahmen zu generieren. Verbraucher haben verständlicherweise Schwierigkeiten zu akzeptieren, warum sie für eine Funktion, die bereits physisch im Fahrzeug vorhanden ist, weiterhin zahlen sollten. Dieses Modell wirkt eher wie eine zusätzliche Belastung und weniger wie ein Nutzen.
Dann ist da der Nachhaltigkeitsgedanke. Zumindest sehe ich diese Aussagen schon in den Werbeprospekten. Durch die längere Nutzung und regelmäßige Updates könnte der Elektroschrott reduziert werden, da Nutzer ihre Geräte nicht so häufig ersetzen müssten. Dies passt in Logitechs Strategie zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Allerdings stellt sich die Frage, ob die CO2-Einsparungen tatsächlich signifikant größer wären als bei einer ohnehin schon langlebigen Maus wie der MX Master, die viele Nutzer bereits seit Jahren im Einsatz haben.
Früher nannte man solche Themen Sommerloch.
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