Apple steht mal wieder vor einer großen Veränderung – zumindest wenn die Gerüchte stimmen. Ein umfangreiches Redesign für iOS 19 soll im Sommer auf der WWDC25 angekündigt werden. Wie immer löst so eine Meldung in der Apple-Community gemischte Reaktionen aus. Viele sehen es skeptisch, einige sind frustriert, andere sind optimistisch. Ich finde den Ansatz von David Smith interessant, der sagt, dass Optimismus eine bewusste Entscheidung ist. Und genau das könnte helfen, das kommende iOS-Update mit einer etwas positiveren Einstellung zu betrachten.
Die letzte große Design-Umstellung von iOS liegt über ein Jahrzehnt zurück. iOS 7 brachte damals die flachen, minimalistischen Icons und veränderte das Look-and-Feel des Systems radikal. Wer sich früh anpasste, konnte davon profitieren – etwa indem Apps in einer eigenen Rubrik im App Store gefeatured wurden. Sollte iOS 19 wieder eine große Umstellung bringen, dann wird es für Entwickler, die schnell reagieren, erneut Chancen geben, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Dazu kommt, dass die Umstellung auf ein neues Design oft mit einer generellen Überarbeitung von Apps einhergeht. Entwickler müssen sich zwangsläufig alte UI-Elemente anschauen und überdenken. Vielleicht gibt es Features oder Bereiche in einer App, die schon lange nicht mehr angefasst wurden und dringend eine Modernisierung brauchen. Ein solcher externer Anstoß kann also langfristig für eine bessere User Experience sorgen.
Ein weiterer Punkt, der für eine große UI-Änderung spricht: Apple denkt immer in längeren Zeiträumen als die meisten von uns. Während für viele Nutzer oder Entwickler eine Designänderung jetzt wie ein lästiger Zwang wirkt, könnte sie Teil eines langfristigen Plans sein. Vielleicht gibt es bereits konkrete Ideen für Foldable-iPhones oder neue Hardware, bei denen das neue iOS-Design nahtlos integriert wird. Apple hat in der Vergangenheit oft den Grundstein für zukünftige Produkte gelegt, bevor die breite Masse sie kommen sah – wie damals mit den Size Classes in iOS 8, die später für das iPad Pro essenziell wurden.
Trotzdem bleibt ein gewisser Zweifel. Ein schickes neues Design alleine macht iOS nicht automatisch besser. Gerade in Zeiten, in denen Apple in vielen Bereichen unter Druck steht – sei es durch die Konkurrenz bei KI oder durch schwierige Entwicklerbeziehungen – wäre es wünschenswert, wenn nicht nur das Äußere, sondern auch das Innenleben von iOS 19 ein echtes Upgrade bekommt. Ein neues Design darf keine Ablenkung davon sein, dass auch andere Bereiche des Systems verbessert werden müssen.
Letztendlich sehe ich das Ganze ähnlich wie David Smith: Man kann sich über große Änderungen ärgern oder versuchen, das Beste daraus zu machen. Eine Design-Umstellung bringt immer Herausforderungen mit sich, aber sie kann auch neue Möglichkeiten eröffnen. Ob iOS 19 am Ende wirklich ein großer Fortschritt wird, hängt davon ab, wie Apple das neue Design umsetzt – und ob es in ein größeres, überzeugendes Konzept eingebettet ist.